Widerlager bilden die Kopfenden eines Brückenbauwerks. Sie nehmen die senkrechten und waagerechten Kräfte des Bauwerkes auf und leiten sie in die anschließenden Erdmassen ab. Die Erdmassen hingegen werden gegenüber dem Widerlager stabilisiert. Eine Auflagerbank nimmt die Brückenelemente auf. Im Bereich der Widerlager vieler Brücken der Jahre 1934 bis 1942 waren Parkplätze angeordnet. Sie sollten den Kraftfahrern Möglichkeiten zu einer Fahrpause und zur seitlichen Betrachtung des Brückenbauwerks bieten. Manche Parkplätze verfügten über einen Treppenabgang zum Erreichen weiterer Ziele in der näheren Umgebung. |
![]() Widerlager einer im Bau befindlichen RAB-Brücke. Die Widerlager sind noch ohne Hinterfüllung durch die sich anschließenden Dämme. Der Beton ist bereits teilweise mit Sichtmauerwerk verblendet. Quelle: Werbeanzeige der Fa. Eduard Steyer, Bauunternehmung Leipzig in der Zeitschrift DIE STRASSE, 3. Jahrg. (1936), Heft 13, S. 70 (Anzeigenteil) |
![]() Widerlager mit Auflagerbank und Treppenanlage. Die Sichtflächenverkleidung erfolgte als Bossenwerk mit Granit. Foto: Werbung der Fa. Grün & Bilfinger A-G, Mannheim in Die Straße, 3. Jahrg. (1936), Heft 16, S. 3 (Anzeigeteil) |
![]() Treppenabgang vom Parkplatz des Widerlagers der Triebtalbrücke [BAB A72]. Parkplätzen auf den Widerlagern ermöglichten den Kraftfahrern eine seitliche Ansicht des Bauwerks. Oftmals führte ein Treppenabgang in das Tal hinab. Foto: Peter Gombar (AGAB e.V.) |
![]() Elbebrücke Vockerode [BAB A9] Der als Aussichtsturm vorgesehene Bau auf dem ehemaligen Parkplatz am Ende des nördlichen Widerlagers. Mit dem Aufschwung der chemischen Industrie in der DDR wurde am Turm ein weit sichtbarer Schriftzug "Plaste und Elaste aus Schkopau" als Werbebotschaft an die Transitreisenden der Strecken Berlin (West) - Rudolfstein (Bayern) bzw. - Herleshausen (Hessen) angebracht. Foto: Jochen Jansen |
H. Schneider, Naumburg (Saale) 8/2017 |