ARCHIV FÜR AUTOBAHN- UND STRASSENGESCHICHTE

Geschichte & Verwaltung | Akteure, Prozesse & Organisation

Speck, Artur — Artur-Speck-Preis — "Halbe Kleeblattlösung"

Artur Speck (* 19. Juni 1877 in Pirna, † 25. Januar 1960 Dresden)

Artur Speck
 
Quelle des Bildes: DIE STRASSE 9 (1942), Heft 13/16 Juli-Augustheft, S. 153
 
1923 Leiter der Straßenbauverwaltung im sächsischen Finanzministerium; Speck vertrat seit 1924 Ansichten zum "autoreifen Ausbau" des deutschen Straßennetzes, worunter er jedoch nicht vorrangig den Bau von "Nur-Autostraßen" verstand1.

Speck verwendete für seine Problemlösungen und Vorschläge die von ihm bzw. unter seiner Leitung durchgeführten deutschlandweiten Verkehrszählungen (z.B. 10/1924-09/1925), wobei diese nach einheitlichen und an der Realität des damaligen Straßenwesens orientierten Kriterien durchgeführt wurden. Ergebnis der ersten durchgeführten Zählung war 1925 ein "vorläufiger Entwurf einer Karte der Hauptdurchgangsstraßen Deutschlands" mit ca. 29.000 km Länge.

Als Fachmann für den Straßenbau hatte er am 1. Februar 1933 den Vorsitz der Kommission inne, welche die eingereichten Vorschläge auf den von der Leha ausgelobten Wettbewerb für eine Straßenverbindung Halle - Leipzig beurteilte. Nach 1933 war Speck Mitglied der mitteldeutschen Sektion der Gezuvor.

Artur-Speck-Preis

Der Artur-Speck-Preis wird jährlich durch die Vereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure im Freistaat Sachsen verliehen. Es werden damit Mitglieder, die besondere Leistungen für das sächsische Straßenwesen erbracht haben, geehrt. Der Preis besteht aus der Artur-Speck-Nadel und einer 53 cm hohe Nachbildung einer Kursächsischen Postmeilensäule aus der Zeit August des Starken um 1722.

"Specksemmel", Halbe Kleeblattlösung
 
Pen01
Quelle der Zeichnung: Speck: Autostraßen und Verkehrskarte, Die Straße 1927, S. 177.

Variante für den kreuzungsfreien Richtungsverkehr zweier sich kreuzender Autobahnen bzw. Kraftfahrstraßen. Beim Bau der Ortsumgehung Penig im Zuge der B95 (Staatsstraße Leipzig - Chemnitz) wurde die Kreuzung mit der B175 mit einer niveaufreien Unterführung und Anschlüssen in Form von Kreisbögen gestaltet. Der Name "Specksemmel" für diese Form von Anschlüssen leitet sich vom Namen des damaligen Leiters der sächsischen Straßenbaubehörde Dr.-Ing. Artur Speck ab. Das Prinzip der Gestaltung der Zu- und Abfahrten wurde in der Zeitschrift "Die Bautechnik", Heft 30/1929 unter der von A. Speck benutzten Bezeichnung "8-förmige Rampe" veröffentlicht.

 

1 "Autofernstraße Berlin - Leipzig - München - Rom", S. 18, [Sign. B017390]

 

Schrifttum, Informationen, Karten:
Schriftenreihe des Ratsverkehrsamtes Leipzig
Bericht von der Fernstraßentagung in Leipzig am 11. Januar 1927
in Leipziger Verkehr und Verkehrspolitik, Heft 4, Stufa-Verlag, Berlin (1927) 57 S.
Leiske, Dr. rer. pol. Walter (Hrsg.)
Inhalt: Nach Vorträgen von Speck, Pflug, Vilbig, Rappaport, Otzen u.a., bei denen die Frage: "Ausbau der vorhandenen Straßen oder neue Nurautostraße" und die Linienführung besprochen wurde, werden Richtlinien angenommen, wonach zunächst Fernstraßen im Zuge des bestehenden Staatsstraßensystems ausgebaut werden sollen. Gründung einer Arbeitsgemeinschaft für eine Fernverkehrsstraße Berlin-Rom mit Sitz in München.
Quelle: Hafen, P.: Das Schrifttum über die deutschen Autobahnen, 026 07 S. 28

Schlums, Johannes (Hrsg.): Artur Speck, Via Vita: Lebensgeschichte eines Straßenbauers im Zeitalter des Kraftwagens. Von ihm selbst erzählt für jedermann
Autobiographie "Technik und Humanismus" von Artur Speck (1949/50)
Kirschbaum Verlag Bad Godesberg 1964

Wirth, Wolfgang (Red.): Die Autobahn - Von der Idee zur Wirklichkeit
Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen e.V., Köln 2005
ISBN 3-937356-34-7

H. Schneider, Naumburg (Saale) 7/2017
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