- Abk. für Gesellschaft zur Vorbereitung der Reichsautobahnen e.V.
Aus der Hafraba durch deren Auflösung hervorgegangen. Die Konstitution erfolgte am 18. August 1933. Sitz der Gesellschaft war Berlin W8, Leipziger Straße 4, Preußenhaus. Als Vorsitzender des Vorstandes wurde Willy Hof gewählt, während Walther Blöcker die Funktion des Geschäftsführenden Vorstand wahrnahm.
Aufgabe der Gezuvor war es, die allgemeine Linienführung der RABen vorzuschlagen. Sie gliederte sich in 16 Sektionen, welche unter der Leitung der in Berlin ansässigen Zentrale standen. Die Sektionen erarbeiteten für das ursprünglich konzipierte RAB-Grundnetz Linienvorschläge als Entscheidungsgrundlage für den Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen, Dr. Fritz Todt.
Organ der GEZUVOR war die Zeitschrift "Die Autobahn", welche 14tägig mit einer Auflage von 10.000 Stück erschien.
Das "Führerprinzip" des NS-Staates wurde mit der Satzungsänderung am 19.01.1935 durchgesetzt, wonach der Vorsitzende des Vorstandes vom Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen bestimmt wird. Todt ernannte den Abteilungsleiter für Autobahnen Oberregierungsbaurat Schönleben für diesen Posten.
- Abk. für Gesellschaft zur Vorbereitung der Reichsplanung und Raumordnung e.V.
Mit der Erstellung von ca. 400 Bänden an Plänen, Beschreibungen und Kostenberechnungen für die einzelnen Teilstrecken des sich seit 1933 von ursprünglich ca. 6000 km auf nunmehr rund 9900 km Reichsautobahnstrecke ausgeweiteten Netzes und der Untersuchung für weitere ca. 7100 km hatte die GEZUVOR ihre ursprüngliche Kernaufgabe erfüllt. Es erschien dem NS-Staat deshalb als zeitlich gegeben, die Struktur und die Arbeitsprinzipien nunmehr auf die weiteren Ziele der faschistischen Führung auszurichten, wenngleich deren Durchsetzung mit den Mitteln des Krieges und der Eroberung fremder Territorien noch einige Jahre entfernt war.
Im Sommer 1935, ab 27. Juli, wurde die Gezuvor als "Gesellschaft zur Vorbereitung der Reichsplanung und Raumordnung e.V." geführt und der von Reichsminister Kerrl geleiteten Stelle für Raumordnung unterstellt.
Schrifttum, Informationen, Karten:
- Die Planungsarbeiten für die Reichsautobahnen - Zweieinhalb Jahre Gezuvor
Volk und Reich Verlag G.m.b.H., 1937
Inhalt: Abschlussbericht der Gezuvor über ihre Arbeiten zur Planung des RAB-Netzes. Schilderung des organisatorischen Aufbaus der Gezuvor-Zentrale und 11 Sektionen. Das Netz der Reichsregierung 1933 als Ausgangspunkt der Arbeiten. Einzelberichte der 11 Sektionen über die in ihrem Gebiet durchgeführten Planungsarbeiten. Vier Netzkarten für das Reichsgebiet - Stand 1933, 1934, 1935 und 1935/36 - zeigen die Entwicklung der RAB-Netzplanung in dem Berichtszeitraum. Arbeitsübersicht in Zahlen."
Quelle: Hafen, P. 052 21 S. 44
Inhaltsverzeichnis
- Geleitwort von Reichsminister Hanns Kerrl
- Entwicklung und Arbeitsbereich
- Die Zentrale
- Die Sektionen
- Erfahrungen und Ergebnisse
- Arbeitsübersicht in Zahlen
- Schluss
- Hafen, Paul: Das Schrifttum über die deutschen Autobahnen
Kapitel 603, S. 707-709 "Die Gezuvor"
- Ruppmann, Dr. Reiner: Schrittmacher des Autobahnzeitalters - Frankfurt und das Rhein-Main-Gebiet
Schriften zur Hessischen Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte 10
3.2.3. Der neue Frankfurter Autobahn-Kosmos, Seiten 227 - 245
|