Archiv für Autobahn- und Straßengeschichte

Asphalt, Beton & Stein | Straßen & Strecken

B96n: Zweite Strelasundquerung - Vom Festland zur Insel Rügen

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Blick von Nordosten auf den Strelasund: Vorn der Rügendamm mit Bahnlinie und B 96a,
dahinter die 2.Strelasundquerung.
Luftbild: Reinhard Arndt, Jüterbog
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Die 2. Strelasundquerung verläuft als elegantes und wohlproportioniertes Brückenbauwerk parallel zum Rügendamm über den Ziegelgraben, die Insel Dänholm und den Strelasund. Es schließen sich ein rund 456 m langes Dammbauwerk bis zur Insel Rügen und der 732 m lange Streckenbau auf der Insel bis zur Anschlussstelle (AS) Altefähr an.

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Nach gut drei Jahren Vorbereitung wurde am 31. August 2004 mit Ortbetonpfahlgründung der Neubau begonnen. Von 1. November 2006 bis 6. April 2006 wurden in 17 sogenannten Einhub-Schüssen durch einen gewaltigen Schwimmkran die einzelnen Brückenteile mit Einzelgewichten von 123 t bis 797 t in die Ziegelgrabenbrücken eingehängt. Ab 15. Januar 2006 begann die Seilmontage. Am 4. und 6. März folgten die Pylonspitzen und sind seit dem, auch durch ihre „Befeuerung”, aus der Ferne gut sichtbar. Die Tropfenform, etwa wie der Mast eines Segelschiffes oder ein Schiffsrumpf, des zweigeteilten Pylons ist in Verbindung mit den acht harfenförmig angeordneten Seilpaaren ein besonderes Gestaltungsmerkmal des neuen Wahrzeichens der Region. Die Durchfahrtshöhe für die Schifffahrt zum Stadthafen Stralsund beträgt 42 m.

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Der Verkehr läuft zweistreifig mit einem mittleren Zusatzfahrstreifen, der je nach Verkehrsaufkommen von der Verkehrsleitstelle Malchow für eine Fahrtrichtung freigegeben wird. Der Regelquerschnitt (RQ) beträgt 15,5 m, die Steigung 4%. Die gesamten Baukosten betragen etwa 112 Mio. euro, etwa 85 Mio. euro davon entfallen auf die Brückenbauwerke.

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Blick nach unten auf den Rügendamm, das Stellwerk der Deutschen Bundesbahn und die Klappbrücken
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Am 19. Oktober 2007 wird dieses Jahrhundertbauwerk durch viel politische Prominenz eingeweiht werden. Anwohner und Besucher können eines der längsten Brückenbauwerke Deutschlands bei einem Brückenfest von 19.-21.Oktober 2007 kennenlernen. Danach ist die Nutzung nur für Kfz. gestattet.

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Bis Oktober finden an jedem Samstag um 14.00 Uhr noch öffentliche Brückenführungen, ausgehend vom Rügendammbahnhof, statt. Erwachsene zahlen 3,00, Schüler und Studenten 2,00 euro. Kinder bis 6 Jahre sind frei. Größere Besuchergruppen werden um vorherige Anmeldung gebeten

Tourismuszentrale der Hansestadt Stralsund Alter Markt 9,18439 Stralsund Tel. 038 31/2 46 90, Fax 0 38 31/246922 info@stralsundtourismus.de www.stralsundtourismus.de

Bilder vom Bau der Rügenbrücke auf CD und DVD und weitere Produkte sind in der Tourismuszentrale käuflich zu erwerben.

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Am Fuße der Brücke, auf der Festlandsseite, steht der nach der Tropfenform der Pylone gestaltete Ausstellungspavillon „PYLONeum“. Er bietet umfangreiche Informationen zu B 96 n und der 2. Strelasundquerung. Im Außenbereich werden im Maßstab 1:1 Brückenelemente, wie die Verankerung der Litzenbündel, die Stahltropfen der Schrägstreben u.a. gezeigt. Öffnungszeiten Montag – Freitag 9.00 - 19.00 Uhr Samstag/Sonntag/Feiertag 10.00-16.00.Uhr 24.12. + 31.12. und bei Veranstaltungen der DEGES geschlossen

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Im Hohlkasten der Ziegelgrabenbrücke
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Diese Lager halten das gesamte Gewicht der Brücken
Daten zur 2. Strelasundquerung:
  • Gesamtlänge: 4.097,00 m
  • Brückenbauwerke: 2.831,00 m
  • Dammbauwerk: 455,95 m
  • Streckenbau: 732,00 m
  • Auftragssumme Brückenbauwerke: 85 Mio. E.
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Bauwerk 1.1: Vorlandbrücke Stralsund
  • Länge: 327,50 m
  • Breite: 15,00 m
  • Konstruktionshöhe: 1,80 m
  • Stützweiten [m]: 29 + 30,5 + 7 x 33,5 + 32,5 [m]
  • Brückenfläche: 4.912,60 m2
  • Überbau: Zweistegiger Spannbetonplattenbalken
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Bauwerk 1.2: Vorlandbrücke Stralsund
  • Länge: 317,00 m
  • Breite: 15,00 m
  • Konstruktionshöhe: 2,50m
  • Stützweiten [m]: 48 + 49 + 72 + 2 x 49 + 48 [m]
  • Brückenfläche: 4.755,00 m2
  • Überbau: Einzelliger Stahlverbundkasten
  • Besonderheit: 2 Y-Stützenpaare neben Werftstraße und Zufahrt B 96
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Blick auf Dänholm
Bauwerk 2: Ziegelgrabenbrücke
  • Länge: 583,30 m
  • Breite: 15,00 m
  • Konstruktionshöhe: 3,15 m
  • Stützweiten: 54 + 72 + 126 + 198 + 72 + 59,3 [m]:
  • Brückenfläche: 8.719,50 m2
  • Überbau: Schrägseilbrücke mit dreizelligem Stahlhohlkasten
  • vom Pylon je 8fach abgespannt
  • zweigeteilter Pylon Höhe 128,00 m, Hauptspannweite 198,00 m
  • Stahlgewicht Pylon 850 t, Gewicht Litzen 140 t
  • Durchmesser Stahlseil – Hüllrohr 18 cm
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Weltkulturerbe Stralsund mit seinen drei ‘alten’ Wahrzeichen
Bauwerk 3: Vorlandbrücke Dänholm
  • Länge: 532,30 m
  • Breite: 15,00 m
  • Konstruktionshöhe: 2,12 m
  • Stützweiten: 52,32 + 8 x 53,22 + 52,22 [m]:
  • Brückenfläche: 7.984,60 m2
  • Überbau: Einzelliger Spannbeton-Hohlkasten
  • Besonderheit: Mischbauweise mit internen und externen Spanngliedern
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Blick von Norden auf das Festland
Luftbild: Reinhard Arndt, Jüterbog
Bauwerk 4: Vorlandbrücke Strelasund
  • Länge: 532,20 m
  • Breite: 15,00 m
  • Konstruktionshöhe: 2,12 m
  • Stützweiten: 52,22 + 8 x 53,22 + 52,22 [m]:
  • Brückenfläche: 7.983 m2
  • Überbau: Einzelliger Spannbeton-Hohlkasten
  • Besonderheit: Mischbauweise mit internen und externen Spanngliedern
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Zwischen Ziegelgraben- und Vorlandbrücke
Bauwerk 5: Strelasundbrücke
  • Länge: 539,00 m
  • Breite: 15,00 m
  • Konstruktionshöhe: 2,12 m
  • Stützweiten: 53 + 8 x 54 + 53 [m]:
  • Brückenfläche: 8.085 m2
  • Überbau: Einzelliger Spannbeton-Hohlkasten
  • Besonderheit: Mischbauweise mit internen und externen Spanngliedern
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Damm und Strecke
  • Länge: 1.187,95 m
  • Damm: 455,95 m
  • Strecke: 732,00 m
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Das AfASG dankt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Ministeriums für Verkehr, Bau und Landesentwicklung in Mecklenburg-Vorpommern für die großzügige Unterstützung.

 

Weiteres siehe   

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